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02.05.2016 - Du oder Sie … ?

Du oder Sie? Das ist hier die Frage. Ich glaube, das muss jede(r) ganz allein für sich entscheiden. Manchmal unterliegt man allerdings gesellschaftlichen Regeln und dann bleibt einem nichts anderes übrig, als mitzumachen oder ständig anzuecken. Dafür ist es jedoch gut zu wissen, welche Vorgaben in der jeweiligen Region herrschen.

Während im englischsprachigen Raum das Wort: „You“ für die Anrede Vorrang hat, was uns vorgaukelt, die Leute würden sich ausschließlich mit „Du“ ansprechen, wird in Südamerika beispielsweise der Begriff: „Sie“ verwendet. Selbst innerhalb von Familien kommt er zum Einsatz, etwa wenn Kinder die Eltern ansprechen. Auch unter Freunden ist man in Argentinien, Chile und Co per „Sie“. Dies geschieht aus Respekt voreinander, nicht um sich von einer Person zu distanzieren.

In Spanien sind die meisten per „Du“. Selbst Ärzte, die man gut kennt und sympathisch findet, können auf diese für uns Deutsche eher familiäre Weise angesprochen werden. Nur in Behörden, zu offiziellen Anlässen, vor Gericht und im Umgang mit älteren Menschen, die einem fremd sind, kommt das Wörtchen „Sie“ zum Einsatz.

In Frankreich und Deutschland wiederum, sieht die Sache ganz anders aus. Per „Du“ ist man dort nur in der Familie, unter Freunden oder in bestimmten Berufsgruppen, die sich im Laufe der Zeit darauf verständigt haben, auf das „Sie“ zu verzichten, Musiker zum Beispiel. Auch im Sozialbereich muss man damit rechnen, gleich zu beginn eines Arbeitsverhältnisses mit „Du“ angesprochen zu werden. Wer sich dem verweigert, ist raus.

Das ist ganz schön kompliziert, wie? Vor allem, wenn man es sich nicht aussuchen kann.

Ich habe mich an dieser Stelle für das „Sie“ entschieden und nicht, wie so viele es heutzutage im Internet tun, für die „Du“-Form. Machen wir es doch einfach auf die südamerikanische Art, mit dem allergrößten Respekt voreinander. Dann erübrigt sich auch die Frage: Du oder Sie … ?

Ihre Marina Frank


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Tödliches Geschenk - Leseprobe gefällig?

»Dieses verdammte Telefon!«, rief er plötzlich und hieb mit der Faust auf den Couchtisch, sodass die Tassen auf den Untertassen tanzten. Axel war wütend. Reichte es nicht, dass er in den letzten acht Wochen wegen Bea ständig mit schlechten Nachrichten aus dem Krankenhaus rechnen musste und froh war, wenn das Telefon nicht klingelte? Nun saß er hier wie auf Kohlen und hoffte inständig auf Anna-Lenas Anruf.

Wieso kam die Familie nicht zur Ruhe? Es sah doch alles so gut aus. Beas Transplantation stand kurz bevor. Mit Sabines Niere würde sie wieder ganz gesund werden, hatten die Ärzte gesagt, und nun das! Wo war Anna-Lena?

Um viertel nach elf klingelte es an der Haustür. Axel ging, um zu öffnen. Es war Conny. Anstatt ihn wie sonst überschwänglich zu begrüßen und mit einem Redeschwall zu überfallen, stand sie nur so da. Sie sah ihn entsetzt an – einen Zettel in der Hand.

Axel verstand nicht, was das sollte. Er brauchte einen Moment, bevor er fragte: »Ist alles in Ordnung mit dir?« Er trat einen Schritt zur Seite, um Conny hereinzulassen. Sie rührte sich nicht. Es sah so aus, als sei sie an der Türschwelle festgeklebt.

»Komm ins Haus. Du wirst noch ganz nass«, sagte Axel, schob Conny mit einer Hand, die er ihr auf den Arm legte, an sich vorbei und schloss die Tür. Axel sah Conny an. Wortlos hielt sie ihm den Zettel entgegen.

»Was soll ich damit?«, fragte Axel. Conny schwieg noch immer. »Was ist denn bloß mit dir los? Hast du etwa deine Sprache verloren?«

»Lies!«, sagte Conny mit tonloser Stimme. Axel griff nach dem Zettel, der vom Regen feucht geworden war. Er las die Worte, die darauf standen, ohne deren Bedeutung zu erfassen. Sie lauteten:

Diese Transplantation darf nicht stattfinden!
Wenn Sie Ihre Tochter lebend wiedersehen wollen,
lassen Sie die Finger davon!!!

Hier finden Sie eine weitere Leseprobe