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13.05.2015 - Geheimnisse

Geheimnisse haben viele Fassetten. Sie können spannend, aufregend, belastend sein. Sie isolieren einen vom Rest der Welt. Geteilte Geheimnisse dagegen schweißen einen mit dem Mitwisser zusammen.

In der Vorweihnachtszeit haben sie Hochkonjunktur. Jeder von uns will seine Liebsten mit etwas Schönem überraschen. Die Lebensdauer dieser Geheimnisse ist überschaubar. Sie endet spätestens am 24. Dezember. Dem Einen oder der Anderen fällt es schwer, bis zum Weihnachtsfest dichtzuhalten und nicht schon vorher alles auszuplaudern. Hat man es dann doch geschafft, freut sich der Beschenkte hoffentlich über das Präsent und die Aufregung und die Spannung haben sich gelohnt.

Geheimnisse machen nicht immer glücklich. Sie können sogar belastend sein. Ich denke an Menschen, die etwas von der Gesellschaft, in der sie leben Verpöntes tun. Homosexuelle beispielsweise müssen sich auch heute noch in vielen Ländern der Welt heimlich treffen, um ihre Sexualität auszuleben, weil ihnen Gefängnis oder Todesstrafe drohen.

Viele Menschen verheimlichen ihren Angehörigen den Verdacht, an Krebs erkrankt zu sein, um sie nicht zu belasten.

Straftaten werden verheimlicht.

Manchmal ist es sinnvoll, jemand anderem sein Geheimnis anzuvertrauen. Man kann mit ihm darüber sprechen, sich mit ihm austauschen und ihn um Rat fragen, ohne dass gleich die „ganze Welt“ Wind davon bekommt. Vielleicht spielen Sie mit dem Gedanken, Ihren Arbeitsplatz zu wechseln, wollen aber im Kollegenkreis noch nicht darüber reden? Stattdessen vertrauen Sie sich ihrer besten Freundin aus dem Sekretariat an. Eine gute Möglichkeit.

Paare, die bereits eine oder mehrere Fehlgeburten durchlitten haben, geben meistens erst nach drei Monaten bekannt, dass sie Eltern werden. Denn die Gefahr, das Kind im ersten Drittel der Schwangerschaft zu verlieren, ist zu groß.

Geheimnisse sind unverzichtbar. Sie zeigen uns, dass wir Individuen sind und machen eine klare Abgrenzung von anderen Leuten aus. Sie stärken unsere Identität. Kinder haben großen Spaß an Geheimnissen. Sie finden es besonders amüsant, uns Erwachsenen etwas zu verheimlichen. In einem gesunden Maße ist das für ihre Entwicklung sogar förderlich.

Also, in diesem Sinne: Bewahren Sie sich das eine oder andere Geheimnis.

Ihre Marina Frank


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Ein Katalanischer Sommer - Leseprobe gefällig?

Barcelona ist strahlend hell. Am tiefblauen Himmel scheint die Sonne und die Luft flimmert vor Hitze über der Plaça Catalunya im Herzen der Stadt. Touristen sitzen auf schattigen Bänken, um ein Weilchen zu rasten. Kinder füttern Tauben und jagen ihnen nach. Junge Leute haben es sich unter Bäumen auf einer kleinen Rasenfläche bequem gemacht.

Heute ist Mittwoch. Manuela steht oberhalb der Plaça neben einer Wasser-Fontäne, die ihre erfrischenden feinen Tröpfchen vom leichten Wind in alle Himmelsrichtungen davontragen lässt. Hamburg scheint ihr unendlich weit weg zu sein. Wenn sie jetzt daran denkt, kommt es ihr grau und kalt vor. Und dann ist da noch Thorsten. Auf seine Gesellschaft legt sie zurzeit keinen gesteigerten Wert. Manuela will gar nicht wissen, mit wem er sie dieses Mal betrogen hat. Sie nimmt an, dass es sich entweder um eine Sekretärin oder eine seiner Studentinnen handelt. Die jungen Mädchen himmeln ihren Herrn Professor Thorsten Schenk ja geradezu an. Manuela fragt sich, was sie dazu bewegt, ausgerechnet Kunstgeschichte zu studieren. Sie selber findet die Analyse der Werke »alter Meister« ermüdend.

Manuela schüttelt den Kopf und blickt in Richtung der Straße, um auf andere Gedanken zu kommen. Hier ist was los. Linienbusse, Lastwagen, PKWs, die Stadtrundfahrtbusse und nicht zu vergessen die für Barcelona so typischen schwarz-gelben Taxis stauen sich und kommen nur langsam vom Fleck. Motorradfahrer sausen zwischen den anderen Verkehrsteilnehmern hindurch. An der Haltestelle für die Aero-Busse, mit denen die Touristen vom bzw. zum Flughafen gebracht werden – sie befindet sich direkt vor dem Gebäude des Corte Inglés, Spaniens größter Kaufhauskette – steigen Neuankömmlinge aus und strömen auf die Straße. Andere Leute drängen in den Bus, um ihre Abreise anzutreten. Auch die Gehwege sind gut besucht. Menschen aus aller Herren Länder bestaunen Geschäfte und Hotels. Manuela stört das nicht. Trotz der rund zweitausend Kilometer, die sie im Zug durch halb Europa zurückgelegt hat, fühlt sie sich frisch und ausgeruht, ja irgendwie beschwingt.

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