26.01.2016 - Gewohnheiten
Gewohnheiten hat jeder von uns. Bei dem einen sind sie stärker ausgeprägt als beim anderen. Ohne diese sich ständig wiederholenden Verhaltensweisen würde uns etwas fehlen.Gewohnheiten sorgen dafür, dass man sich wohlfühlt. Sie geben Sicherheit und geschehen oftmals unbewusst. Erst wenn jemand darauf aufmerksam gemacht wird, dass er/sie beispielsweise immer vor dem Schlafengehen noch ein Glas Milch mit Honig trinkt, kommt die Antwort:
„Das bin ich so gewohnt.“
Gewohnheiten machen einen Teil unserer Persönlichkeit aus. Menschen, die besonderen Wert auf strukturierte Abläufe legen, neigen eher zu immer denselben Verhaltensweisen als diejenigen, denen es schnell langweilig wird. Solange jeder sich dabei wohlfühlt, sind beide Varianten okay.
An manche Dinge gewöhnt man sich nie, an andere dafür umso leichter. Ich staune immer wieder darüber, wie rasch eine neue Verhaltensweise, die uns sinnvoll zu sein scheint, zur Gewohnheit werden kann. Das gleiche gilt auch für schreckliche oder gar abstoßende Bilder und Tatsachenberichte wie in der Tagesschau. An Kriegsnachrichten aus Syrien haben wir uns inzwischen doch alle gewöhnt … leider!
Mit seinen Gewohnheiten sollte man es nicht übertreiben. Flexibilität ist gerade heutzutage stärker gefragt denn je. Aber wie sehr wir auf unsere kleinen Gewohnheiten angewiesen sind, merken wir erst, wenn uns etwas aus dem Alltag herausreißt, ein Krankenhausaufenthalt beispielsweise.
Also pflegen Sie Ihre liebgewonnenen Gewohnheiten. Ich tue es auch.
Ihre Marina Frank
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Hier ein kurzer Auszug aus der Geschichte „Das Ziel“:Hier finden Sie eine weitere LeseprobeMarlene wollte den Hamburg-Marathon mitlaufen. Es waren noch drei Wochen bis zum letzten Sonntag im April, dem Tag, an dem das städtische Großereignis jedes Jahr stattfand. Sie fieberte dem Termin entgegen und konnte es kaum erwarten, die 42,195 km lange Strecke in Angriff zu nehmen. Allein für den Versuch erntete Marlene in ihrem Freundeskreis große Bewunderung. Man blickte zu ihr auf und machte ihr Mut.
»Du packst das!«, sagten die Leute. »Unsere Marlene! Wenn nicht du, wer dann? Wir drücken dir die Daumen. Was soll da schon schiefgehen?«
Irgendwann wurde ihr das Gerede zu viel. Für Marlene sah es beinahe so aus, als schmückte sich manch einer damit, jemanden persönlich zu kennen, der am Marathon teilnahm. Dieser Eindruck befremdete sie und sie beschloss, keinen weiteren Gedanken mehr daran zu verschwenden. Alles, was sie wollte, war eine möglichst gute Vorbereitung, um eine ausgezeichnete Zeit zu laufen. Dass jedes Jahr tausende Zuschauer am Straßenrand standen, die den Sportlern auf der Strecke zujubelten – also dieses Mal auch ihr – war für sie Ansporn genug.