08.04.2017 - Kein Zweifel
Kein Zweifel – das wäre fatal. Auch wenn wir diesen eher unangenehmen Zustand ausmerzen und am liebsten zum Mond schießen wollen, so ist er doch für viele von uns ein ständiger Begleiter.Besonders die Kreativen haben es mit Zweifeln, mit Selbstzweifeln nämlich, zu tun. Und sie fragen sich: Bin ich auch wirklich gut genug? Kommt meine Arbeit an? Fehlt etwas? Vielleicht muss ich noch ein Detail hinzufügen? Ist mein Werk zu lang oder zu kurz, zu dick oder zu dünn, zu groß oder zu klein, zu bunt oder zu farblos?
Zweifellos kennen Sie solche Gedanken. Die Schauspielerin Iris Berben hat einmal gesagt, sie mag, ja sie brauche den Zweifel, denn er sorge dafür, dass sie – auch nach vielen Berufsjahren auf der Bühne und vor der Kamera – noch immer mit sich ins Gericht geht, ihre Leistungen überprüft und hinterfragt, um sie zu verbessern.
Wenn wir es dieser großartigen Schauspielerin gleichtun und dabei ein gesundes Maß Selbstkritik zugrunde legen, können die Selbstzweifel also eine Bereicherung sein.
Ihre Marina Frank
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Esperanza - Leseprobe gefällig?
Hier ein kurzer Auszug aus der Geschichte „Das Ziel“:Hier finden Sie eine weitere LeseprobeMarlene wollte den Hamburg-Marathon mitlaufen. Es waren noch drei Wochen bis zum letzten Sonntag im April, dem Tag, an dem das städtische Großereignis jedes Jahr stattfand. Sie fieberte dem Termin entgegen und konnte es kaum erwarten, die 42,195 km lange Strecke in Angriff zu nehmen. Allein für den Versuch erntete Marlene in ihrem Freundeskreis große Bewunderung. Man blickte zu ihr auf und machte ihr Mut.
»Du packst das!«, sagten die Leute. »Unsere Marlene! Wenn nicht du, wer dann? Wir drücken dir die Daumen. Was soll da schon schiefgehen?«
Irgendwann wurde ihr das Gerede zu viel. Für Marlene sah es beinahe so aus, als schmückte sich manch einer damit, jemanden persönlich zu kennen, der am Marathon teilnahm. Dieser Eindruck befremdete sie und sie beschloss, keinen weiteren Gedanken mehr daran zu verschwenden. Alles, was sie wollte, war eine möglichst gute Vorbereitung, um eine ausgezeichnete Zeit zu laufen. Dass jedes Jahr tausende Zuschauer am Straßenrand standen, die den Sportlern auf der Strecke zujubelten – also dieses Mal auch ihr – war für sie Ansporn genug.