27.08.2014 - Man kann ja mal drüber nachdenken...
Zu: In aller Freundschaft, Folge 655: Der Moment der WahrheitVom 26.08.2014 um 21:00 Uhr in der ARD
Die 21-jährige Jasmin leidet an Mukoviszidose. Gemeinsam mit ihrem Freund Finn kommt sie in die Sachsenklinik. Für Jasmin wurde eine Spenderlunge gefunden, aber die Sache hat einen Haken: Es stellt sich heraus, dass Finn krank ist. Er leidet an einer chronischen Bronchitis. Wegen der enormen Ansteckungsgefahr für Jasmin erteilen die Ärzte dem sehr verliebten Paar nach der Transplantation ein absolutes Kontaktverbot …
Diese Geschichte wirft Fragen auf:
Gibt es das tatsächlich? Und wenn ja, wie gehen Paare, die bereits sehr lange zusammen sind, damit um?
Ich habe mich im Internet auf die Suche nach vergleichbaren Fällen gemacht, leider vergeblich.
Der Gedanke, mit einem Transplantat zu leben, ist zunächst sehr erfreulich. Man fühlt sich wieder besser, manche sagen: „wie neugeboren.“ Da nimmt wohl ein jeder die vielen Medikamente, die er Tag für Tag schlucken muss, um unter anderem das Immunsystem wegen der Abstoßungsgefahr herunterzufahren, in Kauf. Viele verzichten auf Topfpflanzen im Haus oder auf den Kontakt zu Haustieren. Wer will sich schon durch Pilze, Sporen, Flöhe und ähnlichem infizieren?
Sollte der/die Liebste bzw. ein anderes Familienmitglied doch mal – beispielsweise an einer Grippe – erkranken, gibt es bestimmt Wege und Mittel, den Kontakt für einen absehbaren Zeitraum zu vermeiden. Aber was tun, wenn es um eine chronische Infektionskrankheit geht?
Jasmin lehnt die neue Lunge ab. Sie will die ein bis zwei Jahre, die ihr ohne Transplantation noch bleiben, mit Finn verbringen. Er kann nicht mit dieser Entscheidung leben. Was soll Finn tun, wenn Jasmin sterben wird und er allein zurückbleibt? Diese Frage quält ihn. Er verlässt Jasmin – aus Liebe. Sie soll nicht seinetwegen früher als nötig sterben! Sie soll weiterleben!
Das ist Fernsehen, klar. Die Geschichte hat mich aber zum Nachdenken angeregt. Vielleicht ja auch Sie?
Ihre Marina Frank
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Manuela, Mutter zweier pubertierender Teenager und Ehefrau von Thorsten, ist Ende vierzig. Sie lebt mit der Familie in Hamburg. Aber statt ihrem Beruf als Ärztin nachzugehen, kellnert sie in einem In-Café nahe der Universität. Seit dem schrecklichen Vorfall damals ist ihr der Weg zurück in die Medizin versperrt, denn ihre Schuldgefühle und die Überzeugung, versagt zu haben, überschatten alles. Als sie herausfindet, dass Thorsten sie betrügt und plötzlich auch noch Schwiegermutter Gisela aufkreuzt, wird es Manuela zu viel: Sie steigt in den erstbesten Zug und landet in Barcelona! Dort begegnet sie David, einem Mann aus ihrer Vergangenheit. Sie verbringen eine wunderbare Zeit miteinander. Manuela würde am liebsten für immer bleiben, aber ihr Glück ist nicht von Dauer. Und während ihre Kinder in Hamburg in schlechte Gesellschaft zu geraten drohen, gibt es für Manuela – weit weg von daheim – kein Entkommen: Sie muss sich ihrer Vergangenheit stellen...