22.09.2017 - Reden ist Silber, Schweigen ist Gold
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Diesen Spruch könnte man auch umdrehen, finde ich. Viel zu viele Leute schweigen sich an, anstatt miteinander zu reden! Besonders in langjährigen Beziehungen und Ehen kann man das immer wieder beobachten. Es scheint den Beteiligten leichter zu fallen, sich allein mit einem Problem herumzuschlagen und nach einer Lösung zu suchen. Lieber wird geschwiegen, die Sache verdrängt, als sie offen anzugehen und mit dem Partner, der Partnerin zu besprechen, aber weshalb?Vielleicht geschieht es aus Scham oder, weil keiner den Anderen mit seinen Sorgen und Nöten belasten will. Außerdem gilt es heutzutage oftmals als Schwäche, Probleme zu haben und dies auch noch zuzugeben.
Ich finde das sehr bedauerlich! Jede/r von uns kann schließlich in Not geraten! Mir ist klar, dass man Mut dazu braucht, sich einem anderen Menschen zu öffnen. Aber nur so kann einem geholfen werden.
Und deshalb sage ich: „Schweigen ist Silber, Reden ist Gold“.
In diesem Sinne.
Ihre Marina Frank

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Ein Katalanischer Sommer - Leseprobe gefällig?
Hier finden Sie eine weitere LeseprobeBarcelona ist strahlend hell. Am tiefblauen Himmel scheint die Sonne und die Luft flimmert vor Hitze über der Plaça Catalunya im Herzen der Stadt. Touristen sitzen auf schattigen Bänken, um ein Weilchen zu rasten. Kinder füttern Tauben und jagen ihnen nach. Junge Leute haben es sich unter Bäumen auf einer kleinen Rasenfläche bequem gemacht.
Heute ist Mittwoch. Manuela steht oberhalb der Plaça neben einer Wasser-Fontäne, die ihre erfrischenden feinen Tröpfchen vom leichten Wind in alle Himmelsrichtungen davontragen lässt. Hamburg scheint ihr unendlich weit weg zu sein. Wenn sie jetzt daran denkt, kommt es ihr grau und kalt vor. Und dann ist da noch Thorsten. Auf seine Gesellschaft legt sie zurzeit keinen gesteigerten Wert. Manuela will gar nicht wissen, mit wem er sie dieses Mal betrogen hat. Sie nimmt an, dass es sich entweder um eine Sekretärin oder eine seiner Studentinnen handelt. Die jungen Mädchen himmeln ihren Herrn Professor Thorsten Schenk ja geradezu an. Manuela fragt sich, was sie dazu bewegt, ausgerechnet Kunstgeschichte zu studieren. Sie selber findet die Analyse der Werke »alter Meister« ermüdend.
Manuela schüttelt den Kopf und blickt in Richtung der Straße, um auf andere Gedanken zu kommen. Hier ist was los. Linienbusse, Lastwagen, PKWs, die Stadtrundfahrtbusse und nicht zu vergessen die für Barcelona so typischen schwarz-gelben Taxis stauen sich und kommen nur langsam vom Fleck. Motorradfahrer sausen zwischen den anderen Verkehrsteilnehmern hindurch. An der Haltestelle für die Aero-Busse, mit denen die Touristen vom bzw. zum Flughafen gebracht werden – sie befindet sich direkt vor dem Gebäude des Corte Inglés, Spaniens größter Kaufhauskette – steigen Neuankömmlinge aus und strömen auf die Straße. Andere Leute drängen in den Bus, um ihre Abreise anzutreten. Auch die Gehwege sind gut besucht. Menschen aus aller Herren Länder bestaunen Geschäfte und Hotels. Manuela stört das nicht. Trotz der rund zweitausend Kilometer, die sie im Zug durch halb Europa zurückgelegt hat, fühlt sie sich frisch und ausgeruht, ja irgendwie beschwingt.