21.07.2016 - Ungewissheit
Ungewissheit, das ist ein unangenehmer Zustand. Es geht immer darum, nicht zu wissen, was geschehen wird. Man hängt in der Luft und wartet auf etwas, beispielsweise auf die Antwort nach einem Vorstellungsgespräch oder darauf, ob man die gewünschte Wohnung auch wirklich zugesprochen bekommt oder nicht.Beinahe unerträglich ist die Ungewissheit für Patienten, die auf das Resultat einer Gewebeprobe warten und sich ununterbrochen fragen, ob sie Krebs haben oder ob der Tumor gutartig ist.
Ein solcher Schwebezustand zerrt an den Nerven und er macht mürbe. Ohne konkretes Ergebnis kann man nicht mal damit beginnen, den Versuch zu unternehmen, selbst eine absolut niederschmetternde Nachricht zu verarbeiten. Wer keine Klarheit hat, tappt im Dunkeln, stochert im Nebel herum und gibt den Gedanken die allerbeste Gelegenheit, über „ungelegte Eier“ zu grübeln.
Besonders quälend muss es sein, wenn ein geliebter Mensch plötzlich und ohne ersichtlichen Grund verschwindet und dieser vielleicht über Monate, Jahre oder sogar für immer fort bleibt.
Was wie der Beginn für einen guten Roman klingt, wird für die Betroffenen in der Realität zur Hölle.
Unter Umständen ist es aber auch ganz gut, Phasen der Ungewissheit auszuhalten, etwa wenn sie sich auf Alltagssituationen oder andere eher banale Angelegenheiten beziehen. Warum den Dingen nicht mal Zeit geben, ihnen ihren Lauf lassen? Manches regelt sich dann beinahe wie von selber.
Aber dafür ist in unserer hoch technologischen hektischen Welt anscheinend kein Platz mehr.
Ich wünsche Ihnen möglichst wenig unangenehme Phasen der Ungewissheit.
Ihre Marina Frank
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Manuela, Mutter zweier pubertierender Teenager und Ehefrau von Thorsten, ist Ende vierzig. Sie lebt mit der Familie in Hamburg. Aber statt ihrem Beruf als Ärztin nachzugehen, kellnert sie in einem In-Café nahe der Universität. Seit dem schrecklichen Vorfall damals ist ihr der Weg zurück in die Medizin versperrt, denn ihre Schuldgefühle und die Überzeugung, versagt zu haben, überschatten alles. Als sie herausfindet, dass Thorsten sie betrügt und plötzlich auch noch Schwiegermutter Gisela aufkreuzt, wird es Manuela zu viel: Sie steigt in den erstbesten Zug und landet in Barcelona! Dort begegnet sie David, einem Mann aus ihrer Vergangenheit. Sie verbringen eine wunderbare Zeit miteinander. Manuela würde am liebsten für immer bleiben, aber ihr Glück ist nicht von Dauer. Und während ihre Kinder in Hamburg in schlechte Gesellschaft zu geraten drohen, gibt es für Manuela – weit weg von daheim – kein Entkommen: Sie muss sich ihrer Vergangenheit stellen...